15.05.2007

Jens berichtet vom 1. Rennen SuperDukeBattle

BLACK HAWK DOWN

Einmal Sturz und einmal Podest zum Battle-Auftakt

 

 

Black Hawk Down: die Cineasten unter uns werden sich jetzt sicher an den gleichnamigen Antikriegsfilm erinnern, bei dem ein Black Hawk Hubschrauber der US-Marines abgeschossen wird und das Drama damit seinen Lauf nimmt; der eingefleischte Motorsportfan allerdings weiß sofort, wen oder was ich damit meine: Ruben Xaus, der Superbike-WM Pilot, der es geschafft hat, seine Maschine immer wieder meteoritenmäßig in den Kies zu bohren... und das zumeist in sehr aussichtsreichen Position. Keine Angst, ich habe nun wirklich nicht vor, ihm diesen Titel abzunehmen, nur muß ich ihn mir wohl für den ersten Lauf am Nürburgring „ausleihen“.

 

Kurz zur Vorgeschichte:

Nach dem ersten freien Training stehen wir auf den zweiten Platz, doch das hat noch nix zu bedeuten, da die hier wahrscheinlich alle nur bluffen!

Nach dem ersten Zeittraining stehen wir schließlich immer noch sehr vielversprechend auf dem dritten Startplatz... das sind anscheinend alles Zocker hier?!

Nach dem zweiten Zeittraining ist es dann aber amtlich: Startplatz 3 zum Battle-Auftakt! Vor mir steht mit 2 Zehnteln vorsprung Wendelin Schwendemann und mit knapp 1,5 Sekunden Vorsprung auf der Pole, Dirk Schnieders. Und hinter uns, auf Platz 4, der Rest der Welt.

Hier, auf dem Nürburgring jedenfalls ist klar, daß sich diese Geschichte zwischen uns Dreien entscheiden wird. Als kurze Info noch zu meinen Konkurrenten sei erwähnt, daß der Herr Schwendemann schon seit Jahren auf KTM's äußerst zügig unterwegs ist, und was den Herrn Schnieders angeht – Leuten die sich im nationalen Motorradrennsport auskennen, den werde ich nicht viel erzählen müssen, allen anderen sei gesagt, daß Schnieders „hauptamtlich“ in Diensten des Reifenherstellers Continental steht und in der IDM, der höchsten deutschen Rennsportklasse, um Punkte und Platzierungen kämpft...

eine feine kleine Runde also!

 

Kommen wir nun aber zum Drama des ersten Laufs:

Von meinem dritten Platz gelingt mir ein klasse Start und so biege ich als Führender in die erste Ecke ein, doch diese Führung sollte nicht lange halten. Nach einer Runde kommen Schnieders und Schwendemann an mir vorbei und setzen sich auch direkt ein paar Meter ab. Doch dann bleibt der Abstand konstant und nach einigen Runden kann ich mich schließlich wieder an die beiden heranarbeiten. Da sich Kollege Schnieders schon wieder aufmacht, davon zu preschen, habe ich das Gefühl, hier jetzt „gaaanz schnell“ vorbei zu müssen...

dämlich!!!

Ich hätte mir einfach noch etwas Zeit nehmen sollen, schließlich wusste ich doch, daß ich noch einen Tick schneller konnte und was das dämlichste an der Geschichte ist: Dirk Schnieders war nur Gaststarter, was bedeutet, daß er zwar den Siegerpokal mit nach hause genommen hätte, die Punkte allerdings wären hier geblieben.

Aber zurück zum Geschehen: Bei meinem Versuch den Kollegen Schwendemann innen, in Schräglage auszubremsen, klappt mein Vorderrad ein und die Super Duke und ich verabschieden uns – Black Hawk Down eben! Ich hebe die Duke zwar sofort wieder auf, doch ist der Schalthebel abgebrochen und damit keine Chance mehr, das Rennen fortzusetzen, um wenigstens noch ein paar Punkte mitzunehmen.

Bis auf den besagten Schalthebel ging der Ausritt für die Super Duke äußerst glimpflich von statten, nichtmal ein Kratzer im feinen Kunststoffkleid war zu finden – den Sturzpads sei Dank. Mir ist bei dieser Aktion auch „kein körperlicher Schaden zugefügt wurden“, die Schmerzen, welche ich am Tag danach verspüre, sind hauptsächlich Zerrungen, welche von dem Versuch stammen, mir selber in den A... zu beißen...

für so viel Blödheit!

 

Obi richtet die Duke sofort wieder, denn schließlich gibt es in der Duke Battle an jedem Wochenende zwei Läufe und damit für mich die Chance auf ein klein wenig Rehabilitation.

 

Mein Start ist wieder top und so kämpfe ich in den ersten paar Runden noch um die Platzierungen, doch nach zwei, drei Hinterradrutschern meldet sich mein Hirn, und gibt die klare Anweisung, das Teil diesmal sicher nach hause zu fahren und dem folge ich dann auch. Am Ende also Platz drei und da Schnieders nur Gaststartet ist gibt es die Punkte für den Zweiten. Schwendemann bekommt allerdings die volle Punktzahl und ist damit vorerst einmal in unerreichbare Ferne verschwunden, während ich mit meinem Nuller irgendwo im Meisterschafts-Mittelfeld zu finden sein werde – aber die Saison ist lang, noch 14 Rennen liegen vor uns, auch werden andere sicher Fehler machen, doch darauf werden wir uns lieber nicht verlassen, also gilt es, beim nächsten Lauf auf dem Lausitzring wieder anzugreifen um Boden auf die Konkurrenz gut zu machen!

 

Der Nuller ist sicher ein herber Schlag, positiv ist jedoch, daß wir nach diesem Wochenende wissen, wo wir in der Super Duke Battle stehen... und vor allem, wo wir hin wollen!

 

Als kleine Randnotiz sei erwähnt, daß die schnellste Rennrunde überhaupt, nicht vom überlegend siegenden Schnieders eingefahren wurde, sondern durch uns, mit unserer tiefschwarzen Super Duke! Das bringt zwar keine Zähler in der Meisterschaftstabelle, aber es gibt Selbstvertrauen und es lindert ein wenig den Schmerz um die „weggeworfenen“ Punkte.

 

An dieser Stelle möchte ich auch einmal den Jungs von Road Star danken, die es ermöglicht haben, daß wir innerhalb von nur drei Wochen diese großartige Super Duke überhaupt aufbauen konnten und natürlich Obi, der die Hosen bei jedem Rennen voller hat, wie ich sie mir im besten Windelalter jemals hätte machen können, und ohne den kein Meter triplespeed-Super Duke über den Asphalt rollen würde.

 

Außerdem bedarf es unbedingt eines großen Lobes Richtung KTM: die rennsportvernarrten Orangen haben mit der Super Duke Battle ein kleines, aber feines Stück nationalen Rennsport auf die Beine gestellt. Kurz gesagt: mit der Super Duke haben die Österreicher ein wahnsinns Spielzeug für große Jungs (und Mädels) auf die Beine gestellt... und mit der Battle haben sie das passende „Kinderzimmer“ dazu geschaffen! Es darf also böse weitergespielt werden!

 

See ya und beste Grüße aus der Battle

 

            Jens  #44

 

 

 

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